MIT Technology Review hat einen Artikel Toolkits for the Mind (2015-04-02) von James Somers, bei dem es darum geht, warum welche Unternehmen und Personen welche Programmiersprachen verwenden:

Programming languages shape the way their users think – which helps explain how tech startups work and why they are able to reinvent themselves.

Software developers as a species tend to be convinced that programming languages have a grip on the mind strong enough to change the way you approach problems – even to change which problems you think to solve.

Angesprochen werden:

  • Facebook mit PHP bzw. dessen Fork Hack
  • Twitter mit Ruby on Rails bzw. später Scala
  • Jane Street Capital mit OCaml
  • Google mit C++ und der Eigenentwicklung Go

Die (IMHO zurecht) vielgescholtene, chaotisch gewachsene Sprache PHP scheint einen schnellen Einstieg und schnelles Entwickeln – quasi Zusammenhacken – zu ermöglichen.

Strukturiertere, klar entworfene Sprachen (wie OCaml oder Scala) werden mit eher »akademischen« Hintergrund eingesetzt, garantieren eher Stabilität, und ziehen entsprechende Personen an.

Mit der Entscheidung für eine bestimmte Programmiersprache können Firmen beeinflussen, welche Persönlichkeiten dort arbeiten möchten.

Der Artikel bleibt trotz seiner relativen Länge allerdings sehr an der Oberfläche (und damit für »Normalemenschen« verständlich), das Thema ist aber so interessant, daß man das vertiefen sollte.


Vor vielen Jahren schon hat sich Paul Graham mit der Wechselwirkung von Programmiersprachen und dem Denken ihrer Anwender beschäftigt. Wer viel Zeit hat, mag zum Einstieg die Artikel Beating the Averages (2001-04) und Revenge of the Nerds (2002-05) sowie vielleicht auch allgemein Great Hackers (2004-07) über die Gedankenwelt von Hackern (im Sinne von besten Programmierern) lesen.


Artikel entdeckt durch einen Retweet von Ralf Bendrath.