Die Europaparlamentsabgeordnete Julia Reda ist Berichterstatterin des Rechtsausschusses zur Überarbeitung der EU-Urheberrechtsrichtlinie. Sie setzt sich mit ihrem Bericht für ein modernes, dem Internetzeitalter angepaßtes, zwischen Erzeugern und Nutzern von Werken ausbalanciertes Urheberrecht ein. Ihr Bericht wurde sogar vom Rechtsausschuß angenommen – allerdings mit einigen unschönen Änderungen.

Eine dieser Änderungen könnte die in vielen EU-Mitgliedsstaaten gewährte Panoramafreiheit einschränken. Vereinfacht beschrieben erlaubt die Panoramafreiheit, die es auch in Deutschland gibt, Fotos von zum Beispiel Bauwerken oder Kunstwerken im öffentlichen Raum zu machen und zu veröffentlichen, ohne eine Genehmigung des Schöpfers des Bauwerks oder Kunstwerks einholen zu müssen.

In ihrem lesenswerten Blogeintrag Angriff auf die Panoramafreiheit: Steckt dahinter eine ominöse Lobby? Die Wahrheit ist noch schlimmer erklärt Julia Reda, wie Ausschußmitglieder in ihren Bericht Einschränkungen der Panoramafreiheit unterbringen konnten. Und sie beschreibt, daß gar nicht einmal (wie sonst gewohnt) große Unternehmen oder Organisationen starken Einfluß auf die Politik für Gesetzesverschlechterungen genommen haben, sondern daß es – kurz gesagt – tatsächlich daran liegt, daß viele Abgeordnete noch gar nicht im Internetzeitalter angekommen sind, nicht wissen, worüber sie dort beraten und abstimmen, und sogar denken, sie täten den Urhebern – bei einem sehr altmodischen Urheberbegriff – etwas Gutes.

Man sollte den gesamten Blogeintrag einmal lesen.