Von Amazon war man bisher trotz großer Milliardenumsätze eher kleine Millionengewinne oder meistens sogar Verluste gewohnt. Da Amazon Einnahmen wieder in Infrastruktur und Kundengewinnung und -service investierte. Für das vergangene Quartal hat Amazon nun aber 92 Millionen US-Dollar Gewinn gemeldet, bei einem Umsatz von 23,2 Milliarden US-Dollar. Im entsprechenden Quartal des Vorjahres waren es 120 Millionen US-Dollar Verlust.

Für den Gewinn ist vor allem die Sparte Amazon Web Services (AWS) verantwortlich, also das Vermieten von Cloud-Dienstleistungen wie Rechenleistung (zum Beispiel mit Amazon EC2) oder Speicherplatz (zum Beispiel mit Amazon S3). Im vergangenen Quartal machte Amazon alleine mit dem Cloud-Geschäft 1,82 Milliarden US-Dollar Umsatz und 391 Millionen US-Dollar Gewinn.

Amazon Web Services wurden 2006 gestartet, um überschüssige Serverkapazitäten in Amazon-Rechenzentren (es ist ja nicht immer etwa Weihnachtsgeschäft) an andere Nutzer zu vermieten. Da Amazons virtualisierte Cloud-Angebote günstig, einfach und flexibel sind, setzen viele Start-Ups (mit unbekannten oder sich schnell ändernden Leistungsanforderungen) und etablierte Unternehmen auf AWS.

Das Cloud-Geschäft ist innerhalb weniger Jahre zu einem bedeutenden Standbein von Amazon geworden – auf das sich ein großer Teil des Internets verläßt (wie auch gelegentliche Ausfälle früher zeigten) – und wird zukünftig vermutlich wichtiger als der Online-Handel, für den die meisten Amazon kennen.