AT&T ist in den USA der größte Telekommunikationsanbieter von Festnetzanschlüssen und der zweitgrößte von Mobilfunk. Schon 2006 hatte der ehemalige AT&T-Techniker Mark Klein bekanntgemacht, daß AT&T der NSA fleißig beim Datensammeln behilflich ist, etwa im Room 641A, in dem die Überwachungstechnik in San Francisco installiert war.

(In Deutschland müssen Internet Service Provider mit mehr als zehntausend Kunden übrigens auch aufgrund der Telekommunikations-Überwachungsverordnung solche Abhörschnittstellen mittels SINA-Box bereitstellen.)

Am Wochenende wurde nun in Pro Publica und New York Times basierend auf Snowden-Dokumenten ausführlich berichtet, wie umfangreich AT&T der National Security Agency bei der Spionage hilft. Unter anderem auch Überwachung der Kabel zum Hauptquartier der Vereinten Nationen (United Nations) in New York.

Kryptographie-Professor Matthew Green faßt in seinem Blog-Eintrag The network is hostile kurz zusammen, was das für diejenigen bedeutet, die das Internet aufbauen, betreiben und nutzen:

  1. Das Netzwerk ist immer als feindlich anzusehen.
  2. Alles muß verschlüsselt werden.
  3. Metadaten stellen eine Gefahr dar, auch bei verschlüsselten Verbindungen.
  4. Geheimdienste speichern tatsächlich alles.
  5. Wahrscheinlich arbeiten nicht nur die US-amerikanischen Geheimdienste so umfangreich, sondern auch andere; in Zukunft sogar ganz gewiß.