Die Neue Westfälische interviewt den Schauspieler Christoph Maria Herbst, unter anderem bekannt aus »Stromberg«, zu einem neuen Film, in dem er einen Bewährungshelfer spielt.

Während des Gesprächs kommt die Frage auf, warum so wenige Menschen auf die Straße gehen und demonstrieren, wo es doch so viele Skandale und dringend änderungswürdige Zustände gibt. In der Antwort äußert sich Herbst dann zur Totalüberwachung durch Geheimdienste wie die NSA, die durch Edward Snowden seit 2013 aufgedeckt wurde und bisher kaum Konsequenzen hatte – und kritisiert die Bürger, daß sie dagegen nicht politisch aktiv werden:

Generell wundert man sich ja, dass nicht aus den verschiedensten Gründen viel mehr Menschen auf der Straße sind. […] Es gibt derzeit so viele Skandale, die vor 30 Jahren noch für mehrere Spiegel-Aufmacher gesorgt hätten. Spontan fällt mir die Ausspähung durch unsere sogenannten amerikanischen Freunde ein, von der europaweit fast kein Handy verschont geblieben ist. Das beweist alles, nur nicht eine existierende Freundschaft. Dass es jeden Einzelnen betreffen könnte, ist irgendwie gar nicht von Interesse. Es hat keinen riesengroßen Aufschrei gegeben. Dabei ist Freiheit doch unfassbar wichtig. Und hier haben wir einen klaren Eingriff in die persönlichste Freiheit.