Am Sonntag wurde in Bad Oeynhausen der neue Bürgermeister in einer Stichwahl gewählt. War beim ersten Wahlgang mit vier Kandidaten am 13. September die Wahlbeteiligung mit 39,15 Prozent, 15535 Wähler von 39676 Wahlberechtigten, schon nicht berauschend, so hatte sie bei der Stichwahl weiter deutlich nachgelassen:

32,12 Prozent, 12736 Wähler von 39650 Wahlberechtigten. Das sind 26914 Nichtwähler.

Achim Wilmsmeier gewann die Stichwahl mit 6792 Stimmen, 53,85 Prozent der gültigen Stimmen; das sind 971 Stimmen Vorsprung vor Kurt Nagel mit 5821 Stimmen, 46,15 Prozent der gültigen Stimmen.

Rechnet man nun den Stimmenanteil auf die Gesamtzahl der Wahlberechtigten, erhält der Gewinner Achim Wilmsmeier nur noch etwa 17 Prozent der Stimmen, Kurt Nagel etwa 15 Prozent. Die Nichtwähler stellen 68 Prozent.

Als Tortendiagramm:

Tortendiagramm der Stimmanteile auf alle Wahlberechtigten gerechnet:
Achim Wilmsmeier 17 Prozent, Kurt Nagel 15 Prozent, Nichtwähler 68
Prozent.

Schade, daß so viele Bürger nicht ihren Bürgermeister für die nächsten fünf Jahre gewählt haben. Die Lokalpolitik ist doch nicht so weit entfernt wie die große Landes-, Bundes- oder Europapolitik. Lokal kann man doch noch besser etwas bewirken. Oder ist man weitgehend zufrieden mit der Lokalpolitik, egal von welchem Kandidaten und welcher Partei sie gemacht wird? Oder hielten so viele Wahlberechtigte gar keinen der ursprünglich vier und dann zwei Kandidaten für geeignet und verweigerten deshalb ihre Stimme? (Einige Wähler haben ja auch explizit ungültig gestimmt.)

Nachtrag vom 2015-09-29:

  • Die Differenz in den Zahlen der Wahlberechtigten bei den beiden Terminen erklärt sich durch Verstorbene. Wie mir auf Nachfrage beim Wahlamt freundlicherweise mitgeteilt wurde.
  • Andreas Edler bloggt: Nichtwähler teilen keine Meinung mit.