Chelsea Manning ist gestern aus dem Militärgefängnis Fort Leavenworth entlassen worden. Auf Twitter und Instagram dokumentiert sie ihre ersten Schritte und ihre erste Pizza in Freiheit – und sogar ein Selfie hat sie gepostet.

Der 44. US-Präsident Barack Obama – in dessen Amtszeit massiv gegen Whistleblower vorgegangen wurde – hatte als eine seiner letzten Amtshandlungen am 2017-01-17 ihre Haftzeit von 35 auf knapp sieben Jahre verkürzt. Man konnte sich aber nicht so ganz sicher sein, ob das tatsächlich unter dem 45. US-Präsidenten Bestand haben wird.

Die Whistleblowerin hatte als US-Armeeangehörige im Irak geheime Dokumente an Wikileaks weitergegeben, damals noch als Bradley Manning. Damit erfuhr die Welt im Jahr 2010 etwa im »Collateral Murder«-Video von Angriffen eines US-Kampfhubschraubers auf Zivilisten und Reuters-Journalisten in Bagdad und später von den US-Botschaftsdepeschen unter dem Namen »Cablegate«. Manning wurde im Mai 2010 verhaftet und im August 2013 zu 35 Jahren Haft in einem Militärgefängnis verurteilt, davor verbrachte sie schon einen Teil in Isolationshaft.

Vor fast genau einem Jahr hatte ich hier schon einmal über Chelsea Manning geschrieben, zu einer Zeit, in der es ihr in der Haft schlecht ging, sie aber auch Besuch empfangen durfte.