Ahmed M. ist 14 Jahre alt und Schüler einer neunten Klasse in Irving, Texas, USA. Er bastelt gerne mit Elektronik. Sonntagabend hatte er in 20 Minuten auf die Schnelle eine Uhr aus einer Platine, Stromquelle und einer großen Digitalanzeige gebastelt und einen kleinen Koffer als Gehäuse verwendet.

Am Montag wollte er die Uhr Lehrern in seiner Schule zeigen – auf der Suche nach einer Arbeitsgemeinschaft oder einem Club, die sich mit solchen Dingen beschäftigen. Da die Uhr im Englischunterricht piepte, wurde die Lehrerin auf sie aufmerksam – und hielt sie für eine Bombe.

Ahmed wurde dann von der Polizei befragt und in Handschellen abgeführt und in Jugendarrest gebracht; er wurde vom Schuldirektor für drei Tage vom Unterricht ausgeschlossen. Ahmed erklärte allen, daß er nur eine Uhr gebastelt habe.

Es wird spekuliert, daß der 14-jährige Ahmed aufgrund seines Names, seiner Religion – er und seine Familie sind Moslems –, der dunklen Hautfarbe und ursprünglichen Herkunft der Familie aus dem Sudan besonders als Bombenbauer verdächtigt wurde. Und sich die vielen Beteiligten nicht vorstellen konnten, daß ein Neuntklässer einfach nur so eine Digitaluhr zusammengebaut hat, ohne damit eine Bombe zünden zu wollen.

Nachdem die Öffentlichkeit von dem Vorfall erfahren hat, scheint es für Ahmed gut auszugehen. Mittlerweile hat er von Präsident Barack Obama eine Einladung ins Weiße Haus bekommen, wo er seine Uhr zeigen soll. Mehr Kinder sollen für Wissenschaft inspiriert werden.

Und es würde auch nicht schaden, wenn nicht nur Kinder sich mehr mit Wissenschaft beschäftigen, sondern auch Erwachsene wie die Englischlehrerin, der Schuldirektor und die Polizisten in Irving, Texas und anderswo (dafür weniger mit Terror- und Sicherheitswahn), damit so etwas nicht noch einmal vorkommt.